Peter Leinweber, Tri-Force Fulda, startete beim SwimRun in Schweden

ÖTILLÖ World Series GÖTEBORG in Schweden

Diese Serie besteht aus mehreren Rennen und über ein Ranking der Platzierungen aus den einzelnen Rennen ist es möglich sich für die SwimRun Weltmeisterschaft im September zu qualifizieren.

Insgesamt gingen 580 Teilnehmer auf drei verschiedenen Streckenlängen an den Start. Peter Leinweber startete mit über 200 Teilnehmern bei guten Wetterbedingungen auf die 33,3 km lange World Series Strecke.

Ö TILL Ö bedeutet in Schwedisch von Insel zu Insel. Hier in der Nordsee vor der Küste Göteborgs wurde eine ganze Inselgruppe im SwimRun umrundet. Laufen und Schwimmen im permanenten Wechsel.

Die Teilnehmer starten entweder als Zweier Team und können sich dann auf der Strecke gegenseitig unterstützen oder starten Solo und sind auf sich alleine gestellt. Peter Leinweber war Solo gemeldet aber ganz kurzfristig sprang er für die verletzte Partnerin von Sascha Bergerhausen ein. So ergab sich sich ein Start im Team. Allerdings ohne dies auch nur ein einziges Mal gemeinsam als Team trainiert zu haben.

Leinweber war gut vorbereitet durch intensives Training und den Start beim World Series ÖTILLÖ in UTÖ im Juni. Das Team Bergerhausen war auch in UTÖ am Start und ist bereits für die Weltmeisterschaften im SwimRun als Mixed Team im September qualifiziert.

UTÖ liegt im schwedischen Schärengarten in der Ostsee und jetzt lag die Strecke im Schärengarten im Kattegat in der Nordsee, direkt vor den Toren GÖTEBORGS. 

Das Männer Team Leinweber und Bergerhausen startete zurückhaltend und nutzte die ersten Schwimm- und Trailsegmente, um ein Gefühl für das gemeinsame Rennen zu entwickeln. Beide wussten es wird ein langer Tag und hatten ein gutes Gefühl.

Die schwedischen Inseln im Schärengarten sind vom Gelände einzigartig und sehr speziell. Da mit den Laufschuhen geschwommen wird ist ein Pullboy als Auftriebshilfe für die Beine erlaubt und auch Paddles können genutzt werden. Verpflegung gilt es ebenfalls mitzuführen, denn lediglich drei Verpflegungspunkte über die lange Strecke sorgen nur für ein Minimum an Versorgung. Faltbare Trinkbecher führt jeder Athlet selbst mit. Im SwimRun ist alles auf einen minimalen Aufwand an Organisation ausgelegt. 

Die Teamarbeit funktionierte zwischen Leinweber und Bergerhausen sehr gut und man wechselte sich in der Führungsarbeit und mit der Orientierung ständig ab. Das Schwimmen in der salzigen Nordsee bei nur wenig Wind und wenig Wellen war trotzdem eine spannende Angelegenheit denn es herrschten über die 27 Schwimmabschnitte die unterschiedlichsten Strömungsverhältnisse. Es galt teilweise einen Bogen zu Schwimmen, um am gewünschten Zielort überhaupt anzukommen. Mit einem einfach nur geradeaus Schwimmen zur orangen Beachflag am gegenüberliegenden Ufer war es nicht immer getan.

Die Ein- und Ausstiege ins und aus dem Wasser über die Felsen waren mit Algen und Wasserpflanzen bedeckt und glatt und rutschig. Teilweise wurde eine kleine Kletterpartie aus dem Wasser erforderlich oder ein beherzter Sprung ins Wasser war angeraten, wenn das felsige Ufer sehr steil war. Es gab aber auch Treppen als Ausstieg oder einen Sprung vom hohen Steg als Einstieg ins kühle Nass. Ständig galt es neue Herausforderungen gut einzuschätzen und mit einer klugen Lösung zu meistern.

Die World Series Strecke führte über die gesamte Inselgruppe und über viele kleinere Inseln welche jeweils nur übers Wasser zu erreichen sind. Auf der Gesamtstrecke von 33,3 km waren somit insgesamt 54 Wechsel zwischen Land und Wasser zu absolvieren. 

Die Laufstrecke über insgesamt 26,5 km war für das Rennen nur spärlich mit kleinen roten Fähnchen im felsigen Gelände gekennzeichnet. Es ging nur selten über wenige Wege dafür aber oft über Felsen, durch feuchte Wiesen und auch steinig und sandig direkt am Strand entlang. Kleinerer Kletterpartien galt es zwischendurch zu absolvieren. Konzentration war absolute Voraussetzung verhinderte jedoch nicht diverse Ausrutscher, bzw. einige leichte Stürze im Teilnehmerfeld. 

Gegenseitige Hilfe unter den Teilnehmern ist zwingend vorgesehen und unersetzlich, da es nur an ganz wenigen Punkten überhaupt einen Streckenposten gab. Ein gemeinsames orientieren ist selbstverständlich und schafft eine besondere Rennatmosphäre. 

Die diversen Schwimmabschnitte ergaben zusammen 6,8 km in der 17 Grad kalten Nordsee. Es wurde zwar SwimRun Neorpenanzug geschwommen aber es war unmöglich allen Quallen

an diesem Tag auszuweichen. Die weißen Exemplare waren ja noch relativ harmlos aber die roten Quallen sorgten für so manche schmerzhafte Erfahrung im Wasser. Mit dieser speziellen Herausforderung konnten nicht alle Teilnehmer umgehen zumal die Anzahl der roten Meeresbewohner über die Renndauer stetig größer wurde. Einige Teams brachen das Rennen unterwegs ab wegen der Feuerquallen. Leinweber und Bergerhausen schwammen oft Ausweichmanöver konnten die Berührung mit den langen Nesseln aber nicht gänzlich vermeiden. 

Das Team Bergerhausen und Leinweber war ruhig und vorsichtig gestartet. Der Team Modus funktionierte gut und sehr gleichmäßig über die gesamte Distanz. Die Platzierung der beiden im Feld verschob sich nur geringfügig, erst nach vorne und im weiteren Rennverlauf gab man diese Plätze dann auch wieder ab. Ein finnisches Männer Team wurde zum ständigen Begleiter und kam nach über 7 Stunden nur 20 Sekunden vor Leinweber und Bergerhausen ins Ziel. Das kalte Wasser, die Quallen und die hohe körperliche Belastung in diesem schwierigen Gelände führte Leinweber an seine Grenzen. Sein Teamkollege Bergerhausen zeigte keinerlei Energieverlust in bester Vorbereitung auf seinen Saisonhöhepunkt, die SwimRun WM im September. Mit Humor und Teamgeist hatten die beiden richtig Spaß bei ihrem ersten gemeinsamen Teamstart und genossen den Zieleinlauf.

Peter Leinweber und Sascha Bergerhausen erreichten als Männer Team Platz 41.

Ein SwimRun Tag im Team in dieser einzigartigen Landschaft machte beide hoch zufrieden.

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